Und wieder knüpft am 05.02.2019 ein Erde-Jahr an ein weiteres Erde-Jahr
an. Dieses Mal haben wir es mit dem Yin-Anteil der Erde zu tun. Das sind
in der Regel Jahre, die etwas milder von der Stimmung und mehr im
Gleichgewicht sind. Aber…. dieses Jahr nicht! In dieser Konstellation
des Erde-Jahres haben wir es zusätzlich mit dem Einfluß des Planeten
Jupiters zu tun. Dieser steht im chinesischen Kontext mit dem Element
Holz in Verbindung. Und das Holz kommt mit dem Wind im Verbund, bewegt
grundsätzlich und generiert Wachstum allen Ortens. Es kann aber auch
stürmisch werden, und ein gereiztes Klima verbreitet sich rasch, ohne
die Chance auf irgendeine Art von Ausgleich. Es sticht der Wind genau
ins Zentrum und raubt uns dadurch die Mitte.
Hört sich nicht rosig an, wie man es von einem Erd-Schwein-Jahr erwarten
könnte, möge man bis zu dieser Stelle des Textes anmerken. Die Frage ist
aber diese: Wie soll sich ein rosiges, ruhiges Jahr an die Energie des
letzten Jahres harmonisch anfügen? Nein das ist nicht möglich! Der
Unterschied wäre einfach zu immens, und man würde bei dem Versuch der
Umsetzung ins Schleudern geraten.
Den Schleudergang kennen wir nur zu gut aus dem Jahr 2018. Allerdings
war 2018 auch viel Kreativität im Spiel. Es war schon ein inspirierender
Moment – aus dem Nichts oder vielleicht auch beim Nichts-Tuen –
plötzlich traf einem dieser Gedanke mitten ins Mark und offenbarte die
mögliche Zukunft. Es wurde dabei kurz ganz hell und verschwand so
schnell, wie es gekommen war. Dabei hinterließ es ein Gefühl der
ungefähren Ahnung von einem Modell des Lebens, wie es vielleicht in der
nächsten Zeit kommen könnte. Einen Wimpernschlag später ertappte man
sich dabei, dass man dieses fiktive Modell noch vor ein paar
Monaten/Jahren für absolut undenkbar gehalten hätte.
Insgesamt hatten wir letztes Jahr Glück mit dem vorherrschenden Element
Feuer, das bekanntlich (siehe Text für den Erd-Hund) neben dem Element
Erde eine weitere essentielle Kraft war.
Das Feuer bahnte sich seinen Weg über den universellen Geist bis hin in
unseren Anteil des Geistes. Wie man am Klima sehen konnte, war das
Feuerelement stark ausgeprägt und damit, aus energetischer Sicht, in
einem guten Fluss.
Es passiert schon manchmal in diesen sogenannten „Magen im Feuer“-
Jahren, dass sich das Feuer bei seinem Eintritt in unser menschliches
System ein wenig verhakt und es zum Beispiel zu Schilddrüsenproblemen
kommen kann. Oder anders ausgedrückt: in der Region zwischen Kopf und
Körper, im Bereich von Hals und Nacken kann es sich stauen. Und es kommt
zu den üblichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Nackenverspannungen und zu
Beeinträchtigung der Atemfunktion mit einem trockenen, quälenden und
lange anhaltenden Husten.
Diese Problematik konnte man zwar hier und dort schon beobachten, und
der Eine oder Andere wird sich jetzt fragen: War bei mir was nicht
richtig? Ich hatte doch genau diese Symptome! Das hatte dann
wahrscheinlich etwas mit der eigenen Konstitution zu tun – mit der
Qualität des Feuerelements.
Jetzt sollten wir aber schleunigst zu diesem Jahr – 2019 – kommen. Man
kann sich schnell mal in den noch sehr präsenten Gedanken aus dem Jahr
2018 verlieren. Die Konzentration auf den nächsten Schritt fällt schwer.
Mit diesem nächsten Schritt ist das sogenannte „Milz in der Erde“- Jahr
(Yi) gemeint. Das dieses Mal mit dem Erdenzweig des Schweines kombiniert
ist!
Wie auch in den vergangenen Texten, so auch in diesem, kommt jetzt die
Stelle, an der Buddha, der Legende nach, jedem der 12 Tiere seine
Botschaft offenbarte:
Dir, Schwein, gebe ich das Verständnis meiner Idee.
Du bist dir des Plans bewusst, aber nicht in der Lage, ihn zu teilen.
Du bringst Wandel hervor als verborgene Energie,
herstellend, fürsorglich, empfangend und beteiligt.
Es ist deine Demut, durch die du dienst.
Du bist der Herrscher des Dreifachen Erwärmers.
Dein Leben bedeutet Beteiligt-Sein. Du gibst Menschen eine emotionale
und physische Harmonie mit ihrer Umgebung. Bei guter Regulierung zeigst
du das Vermögen, Wandel zu erzeugen und zu akzeptieren.
Damit dir deine Arbeit gut gelingt, gebe ich dir die Tugend der Demut.
Aber sei vorsichtig. Wenn deine Demut deplaziert ist, zeigt sie sich als
übermäßige Vorsicht und eine überregulierende Lebensweise. Deine
Bemühungen, meine Idee zu predigen, werden jedesmal scheitern, ohne dass
du verstehst, warum. Dies wird dich frustrieren und einsam machen.
So nutze deine Qualitäten gut.
Man kann aus dem Text gut heraus lesen, welches weitere Element mit dem
Jahr des Schweines auf uns zukommen wird – das Element Wasser. Es ist
eng mit der Demut und der Weisheit assoziiert. Auch die Emotion Angst
ist mit dem Wasser eng verbunden. Sie initiiert im Zusammenhang mit der
oben erwähnten übermäßigen Vorsicht die darauf folgende Blockade.
Es ist in der Tat in diesem Jahr wichtig, sich nicht aufhalten zu
lassen. Die beiden Erde-Jahre mit jeweils dem Yang-Anteil (2018) und dem
jetzt beginnenden Yin-Teil (2019) wirken in der Regel sehr
transformierend, und es fühlt sich dadurch bisweilen ziemlich ungebremst
an. Speziell in diesem Jahr kommt aber die Kraft der transformierenden
Erde nicht immer hundertprozentig zur Geltung, und die Ungeduld nimmt
ihren Platz ein. Daraus kann sich erwiesener Maßen die Emotion des
Zornes erheben.
Es ist an dieser Stelle wichtig, darauf hinzuweisen, dass wir das Essen,
im übertragenem Sinn, für das wir uns 2018 entschieden haben, auch gut
verdauen müssen. Da gilt es, sich nicht weiter auf etwas Neues zu
stürzen, sondern besser eine gewisse Routine walten zu lassen. Eine
leichte Diät – mit dem Fokus auf Einseitigkeit, ist hier von großem
Vorteil. Die Gedanken müssen sinken, um sich zu manifestieren. Nur dann
können wir sie greifen und sie werden sichtbar und nehmen Gestalt an.
Es beginnt mit einem zarten und noch unreifen Gedanken, der aus einem
hellen Funken erwächst und uns weiter zu einem gangbaren Weg in unserem
Leben führt.
Das Jahr wird unter anderem auch als die “Anfangsschwierigkeit“
beschrieben und es wird darauf hingewiesen, nichts zu überstürzen, eher
mal einen Verzicht zu üben und eine innere Ordnung anzustreben, als
würde man Seidenfäden aus einem Knäuel auseinander lesen.
Abschließend sei also noch mal empfohlen, keine voreiligen Schlüsse zu
ziehen. Seien Sie vorsichtig, aber nicht ängstlich, bleiben Sie stets in
Bewegung, aber gönnen Sie sich mal eine Pause, um die nach innen
gerichtete Einkehr nicht zu versäumen!, Bleiben Sie bescheiden und
demütig in Ihren Aktionen, aber verlieren Sie dabei nicht Ihr
angestrebtes Ziel aus den Augen… kurzum: Verlieren Sie in diesem
Erd-Schwein-Jahr die Mitte nie aus den Augen, trotzen Sie den zum Teil
kräftigen Stürmen, und Ihnen wird das Glück zuteil.
Text
von Frank Westeburger
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